Johann Ludwig Dülken, schon von dem Kunst liebenden und übenden Karl Theodor 1781 als „mechanischer“ Hofclaviermacher in München angestellt, war wirklich ein mechanisches Talent, und hatte unserm München bald einen bedeutenden Ruf im Fache der Pianofortebaukunst erworben. Dülcken hatte die Pianofortebaukunst in Hamburg und Paris erlernt, und diese Kunst nach München verpflanzt. Selbst ein erfinderischer Kopf, wußte er auch die Fortschritte und Anforderungen seiner Zeit wohl zu benützen; denn seine Fortepianos besaßen neben dem Fortezug auch den Fagott- und Harfenzug, die Fridericische Bebung u. dgl. Dabei zeichneten Sie sich aber auch durch solide Bauart, schönen Ton und gleichförmige Scala so sehr aus, dass Sie nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz, in Frankreich, Italien und Rußland sehr gesucht waren. Dülken war noch überdieß seit 1799 mit der berühmtesten Clavierspielerin ihrer Zeit, der bekannten Sophie Lebrun vermählt. Seine 3 Töchter waren gleichfalls Clavierspielerinnen und Sängerinnen, und so bildete sein Haus in der Prannersstraße lange Zeit den interessanten Versammlungsplatz der damaligen gebildeten musikalischen Welt in München." Kunst- und Gewerbeblatt des Polytechnischen
Vereins für das ..., 1858, p. 719